leonce und lena

Von der Kunst, ein Narr zu werden

„Heiraten? König werden?“ Auf keinen Fall! – Der junge Prinz Leonce durchschaut die Gesellschaft, in die er hineinwachsen soll: nichts als raffinierte Müßiggänger! Auf keinen Fall! Es liegt auf der Hand: Nur als Narr kann man der Narrheit der Welt begegnen. Zum Glück trifft er den Lebenskünstler Valerio, der ihn in der Kunst des Narr-Seins unterrichtet. Als er auch noch eine wildfremde Prinzessin heiraten soll, entschließt er sich zur Flucht. Unterwegs trifft er Lena – eine junge Frau, die ebenfalls alles hingeworfen hat, um ihrem vorbestimmten Schicksal zu entfliehen. Beide staunen: Ist da doch eine Stimme, die antwortet? So begegnen sich zwei junge Leute, die mit nüchternem Blick die Welt durchschauen, aber närrisch genug sind, um Utopien zu haben.

Georg Büchner (1813–1837) begriff den Menschen als unfreies Wesen, bedrängt von Armut, Tyrannei und dunklen Trieben. Von der Polizei verfolgt, von Krankheiten geplagt, schrieb er im Exil diese leichte, helle Komödie: ein Marionettenspiel, ein Narrenstück, das mit dem Entsetzten Spott treibt.

Koproduktion mit Ambrella Figurentheater Hamburg

Förderung & Unterstützung:
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste, Berlin
aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

MITWIRKENDE

Idee & Spiel: Heike Klockmeier, Stephan Wunsch
Regie & Kompositionen: Dietmar Staskowiak
Szenografie: Jürgen Maaßen
Figuren: Jürgen Maaßen, Stephan Wunsch
Textfassung: Stephan Wunsch, frei nach Georg Büchner
Programmheft: Vera Wunsch

PREMIERE

22. April 2022
Hamburger Puppentheater
im Haus Flachsland

TECHNIK

Bühnen-Abmessungen:
5m breit, 4m tief, 2,5 m hoch
Aufbauzeit: 2 Std.
Abbauzeit: 1 Std.
Spieldauer: ca. 90 Min. mit Pause
Bühnenpodest oder ansteigende Sitzreihen erforderlich.

impressionen

“Der Abend erfüllt einerseits alles, was man sich von Büchners subversivem Lustspiel wünscht, Romantik, Fantasie, auch einen erfrischend nonchalanten Umgang mit Pflichten und Zwängen. Aber gleichzeitig ist er verschattet, dunkel und böse. Dass das Spiel und die Marionettenästhetik hochvirtuos sind, tut sein Übriges. Mehr kann man sich eigentlich nicht von zeitgenössischem Puppenspiel wünschen.”

aus der Premierenkritik im Hamburger Abendblatt
25. April 2022

“Gesten und Gemütszustände der Figuren verlängern sich in die Körper und Gesichter der beiden Spielenden, manchmal scheinen sie fast zu verschmelzen, dann wieder heben sie sich klar konturiert voneinander ab. Dieser unterschwellige Dialog zwischen den Marionetten und ihren Spielern macht einen zusätzlichen Reiz dieser Inszenierung aus.”

Klaus Grimberg in der Fachzeitschrift Puppen, Menschen und Objekte
Dezember 2022